Category Archives: Sega Mega Drive

Phantasy Star IV

Image 

Rollenspiele gibt es viele und in vielen verschiedenen Formen. Sei es in der klassischsten Form als Pen & Paper, als Live Action Rollenspiel oder in Form von Computerspielen unter denen man auch noch in diversen Kategorien unterscheiden muss.

Eine dieser Kategorien mag ich überhaupt nicht und das sind die so genannten JRPGs, die japanischen Rollenspiele.  Phantasy Star IV ist nun aber exakt ein solches. Ich glaub Spielen aus dieser Genreschublade einige Versuche: Diverse Final Fantasys wurden genauso gespielt wie Dragon Warrior oder Seiken Densetsu – wirklich Spaß gemacht hat es mir nicht. Deshalb lag Phantasy Star IV bei mir auch ewig lang rum und bekam allerhöchstens einen abfälligen Blick ab. Ehe ich mich doch mal dazu aufraffte, die Cartridge in mein Mega Drive zu stecken. Ich quäle mich ja gern selbst.

Phantasy Star ist einer der frühesten Vertreter der japanischen Rollenspiele in Videospielform. Der erste Teil erschien 1987 auf dem Master System – was ein Großteil der Welt nicht mitbekam, weil die Konsole leider alles andere als populär war. Als das Mega Drive erschien wurde die Serie fortgesetzt mit Phantasy Star 2 und dem dritten Teil den viele nicht mögen. Teil 4 erschien nach vielen Verzögerungen 1994 – etwas zu früh für den Untertitel End of the Millenium.

Wir befinden uns im Jahr 2284 A.W. im Algo Sternensystem wo auch Phantasy Star 1 und 2 spielten. Tausend Jahre zuvor traten zahlreiche Katastrophen in diesem System auf, die in der Folge das Managementsystem (genannt Mother Brain, kreativ nicht?) zerstörte. Ein Planet, Parma, wird gleich mal völlig zerstört, alle anderen nehmen massiven Schaden, von dem sich die Zivilisation auch 1000 Jahre später noch nicht erholt hat. Auf dem zweiten Planet, Motavia, starten wir unser Abenteuer.

Was mir an JRPGs nicht gefällt und leider auch hier der Fall ist, ist, dass man nicht seinen eigenen Charakter basteln darf. Es wird alles fest vorgegeben und das ist auch hier der Fall. Man spielt also Chaz Ashley, der genretypisch noch ein halbes Kind ist (warum das für die Japaner so faszinierend ist, immer mit halben Kindern die Welt zu retten, verstehe ich auch nicht). Er ist Lehrling in der Gilde der Hunter und wird von seiner Lehrmeisterin Alys Brangwin gerade zum vollwertigen Partner befördert. Es gibt viel zu tun für die Hunter, denn eine Invasion von Biomonstern breitet sich in Algo aus und es ist die Aufgabe der Hunter das mal wieder unter Kontrolle zu bringen.
So startet man direkt in der Akademie und erhält den Auftrag den Keller zu reinigen, weil dort einige Monster sind. Mit seiner nun aus 2 Leuten bestehenden Party sucht man den Keller und trifft prompt auf das nächste Partymitglied. Weiter geht es, die ersten Kämpfe folgen und ein kleiner Bosskampf am Ende darf auch nicht fehlen.
Gekämpft wird im ebenfalls genre-typischen Rundensystem. Beide Truppen stehen sich festgeklebt gegenüber. Dadurch wird schon mal viel Taktik aus dem Fenster geworfen, da man nicht versuchen kann etwa Deckung zu nutzen, Gegner zu umzingeln oder sonst irgendwie clever den Kampf zu gewinnen. Stattdessen wählt man der Reihe nach für jeden Charakter aus, was er machen soll – Angreifen, Verteidigend rumstehen, Magieeinsatz sind die Mittel. Dann läuft der Kampf vollautomatisch ab. Runde um Runde bis eine von 2 Gruppen, hoffentlich die feindliche, besiegt ist. Die meisten Gegner kann man durch simple Angriffswellen besiegen, bei den größeren und den Bossen muss man mit Magie arbeiten und es wird schon etwas taktischer, ohne allerdings jemals anspruchsvoll zu werden. Wer von den tausenden Zufallskämpfen gegen schwache Feinde genervt ist, kann sogar Angriffsmakros erstellen, die auf Knopfdruck abgerufen werden.

Danach gibt es Credits und Erfahrungspunkte. Aufleveln tun sich die Charaktere selbstständig, einen Skilltree zum auswählen der Fähigkeiten gibt es auch nicht – stattdessen werden neue Fähigkeiten einfach auf dem Level basierend freigeschaltet. Das ganze System ist enorm simpel und sorgt leider dafür, das man eben nur einen fremden Charakter durch die Pampa steuert und nicht seinen Held. Eigentlich die einzige Modifikation, die man vornehmen darf, ist bei den Ausrüstungsgegenständen. Wobei es auch hier sehr linear zugeht nach dem Motto „In dieser Stadt gibt es Zeug, das von dem Shop der nächsten Stadt überboten wird“. Lediglich ab und zu findet man auch in den Dungeons wirklich tolle Ausrüstungsgegenstände, die ansonsten entweder schweineteuer wären oder gar nicht verkauft werden. Das erforschen macht auf jeden Fall Spaß.

An sich wollte ich trotzdem schon aufgeben als ich aus der ersten Stadt rauskam, die typischen Kritikpunkte die ich am JRPG-Genre habe, sind auch hier enorm. Ich spielte weiter und mit der Spieldauer kam die Handlung langsam in Fahrt. Ein Bösewicht bedroht natürlich die Welt, soweit so klischeehaft, es gibt aber genug Plot-twiste und überraschende Momente um die Story spannend zu halten und dafür zu sorgen, das man wissen will, wie es weiter geht.
So spielte ich auch weiter. Es ging raus in die Stadt, dann in die Welt. Landschaftlich recht nett aber doch unspektakulär designed rennt man durch Gebirge, Wüste und andere Orte, trifft in anderen Städten ein und bestreitet enorm viele Kämpfe. Diese treten zufallsbasiert auf: Man geht ein paar Schritte, dann folgt ein Kampf.

Bislang klang das alles recht negativ und trotzdem konnte ich nicht aufhören dieses Spiel zu spielen. Ich kann aber auch nicht wirklich sagen warum. Es macht einfach Spaß. Es ist simpel, der Schwierigkeitsgrad ist zu niedrig, es nervt das man eigentlich keinerlei Eingriffsmöglichkeiten hat und einfach nur eine lineare und starr vorgegebene Handlung abrennt und trotzdem will man gerade bei dieser wissen, wie es weiter geht.  
Das Setting, diese Mischung aus klassischen Fantasyelementen und viel Science-Fiction gefällt mir. Auch ein Großteil der Charaktere gefällt mir, da sie nicht alle dem typisch japanischen „Ultraknuddelemo“-Look entsprechen mit „Helden“ bei denen man das Gefühl hat, sie würden sich eher in die Hose machen beim Anblick eines Feindes als gegen diesen zu kämpfen . Chaz fällt zumindest vom Look her in diese Kategorie, offenbart in den Gesprächen zum Glück aber doch etwas mehr Mut und Heldentum. Generell sind die Gespräche wirklich gelungen, auch wenn sie leider komplett automatisch ablaufen und es kein Multiple-Choice oder ähnliches gibt. Es gibt ernste Momente aber auch sehr lustige, generell ist der Humor gelungen, etwa wenn Alys Hahn ständig Geld abknöpft, damit er in der Party bleiben darf.  

Vielleicht war auch die Musik ein Grund. Während das Spiel grafisch lediglich in den Zwischensequenzen so richtig Qualität zeigt und ansonsten eher unspektakulär ist (Die Charaktere bewegen sich wie Legofiguren durch die Welt), dürfte die Musik mit zum Besten gehören, das man vom Mega Drive zu hören kriegt. Größtenteils elektronisch und wirklich toll komponiert gibt es Musikstücke die jederzeit zum Geschehen passen. Auch die Soundeffekte sind gut gelungen.

Am Ende, nach vielen Spielstunden stand ich dann im finalen Dungeon gegen den eigentlichen Hauptfeind, der sich erst später im Spiel überhaupt enttarnt hat. Wie gesagt, die Handlung erscheint auf den ersten Blick klischeehaft, hat aber doch mehr Tiefgang und Überraschungen als erwartet. Der letzte Dungeon ist grafisch nichts für Epileptiker, denn der farbenwandelnde, blinkende Hintergrund tut schon etwas weh. Nichtsdestrotz wurde am Ende der Bösewicht besiegt und die Welt gerettet.

Phantasy Star IV hat mich nicht zum Fan von JRPGs gemacht, blieb bislang aber doch der einzige Vertreter dieses Genres der mich länger als 3 Stunden fesseln konnte, der mich gar zum durchspielen bewegte und wer weiß, vielleicht werde ich das Spiel irgendwann nochmal starten und sei es nur wegen der genialen Musik.

Für JRPG-Fans ist es in jedem Fall ein absoluter Pflichttitel. Die dürfen bei der unteren Wertung auch eine 10/10 setzen
Für alle anderen ist es ein Blick wert und gerade für Genre-interessierte, die noch nie einen Titel spielten, ist es wohl ein guter Einstiegspunkt – man muss nicht zwangsläufig die Vorgänger kennen und der Schwierigkeitsgrad ist wie schon erwähnt, niedrig angesetzt.

Publisher: Sega
Developer: Sega
Erscheinungsjahr: 1994
Erschienen für: Mega Drive
Anzahl Spieler: 1
Schwierigkeitsgrad: Leicht

Bewertung
Grafikwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Gameplaywww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Spielspasswww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Alien Storm

Image 

Mit Golden Axe erschuf Sega einen unsterblichen Klassiker, der bis heute populär ist. Damals waren vor allem die Arcade- und Mega Drive Versionen erfolgreich und so ist es klar, das Sega das erfolgreiche Spielprinzip weiter verfolgen würde. So folgte 1 Jahr nach dem Schwertgemetzel Alien Storm in die Spielhallen.

1991 wurde das Spiel für das Mega Drive umgesetzt und man kann es simpel als „Golden Axe im Sci-Fi look“ bezeichnen.
Eine Handlung brauchen wir natürlich nicht. Aliens sind auf der Erde, machen Terror also müssen sie beseitigt werden. Es gibt keine Cutscenes, kein Intro, keine Texte die auch nur annähernd der „Handlung“ mehr Tiefe verleihen könnten, aber damals war das ja normal.

Vor dem Spielstart können einige Optionen eingestellt werden, ein wählbarer Schwierigkeitsgrad sowie der Energieverbrauch der Spezialwaffe können eingestellt werden.
Anders als in der Arcadefassung, dürfen auf dem Mega Drive nur maximal 2 Spieler antreten, die drei Spielfiguren des Originals stehen aber nach wie vor zur Auswahl: Der Kämpfer Garth, die Kämpferin Karen und der Roboter Scooter. Neben dem Aussehen ist der einzige Unterschied die Bewaffnung. Natürlich ziehen die drei nicht mit Schwertern in den Kampf gegen die Aliens sondern mit Flammenwerfer, Laserpeitsche und  einer merkwürdigen Blitzwaffe. Ähnlich wie bei Golden Axe ist die Reichweise der Waffen stark begrenzt, so das es in den Nahkampf geht. Was bei dem Spiel leider dazu führt, das man öfter mal Treffer einsteckt.
Natürlich darf eine übertrieben starke Spezialwaffe nicht fehlen. Karen packt da etwa direkt eine nukleare Rakete aus, während Garth die US Air Force zu Hilfe ruft. Natürlich sind diese starken Waffen limitiert, jedes Mal, wenn man sie einsetzt, verliert man ein wenig Energie. Ist der Balken leer, kann man sie nicht mehr einsetzen, bis man Energiedosen findet und einsammelt.   

Während die Spielhallenversion nur 6 Levels hat, bietet die Mega Drive Version direkt 8. Diese sind in 2-3 Abschnitte unterteilt. Zuerst prügelt man sich seitlich scrollend durch den Level. Massenhaft Aliens tauchen auf, es kann sein, das man von bis zu sieben von ihnen umzingelt wird. Die KI entspricht der von Golden Axe: Die Aliens stürmen auf den Spieler zu, finden sich mehrere auf dem Bildschirm wieder, versuchen sie, die Spielfigur zu umzingeln. Anders als die Fantasybarbaren können unsere Alienjäger nicht springen, sie können lediglich schnell nach links oder rechts rollen um den Aliens auszuweichen. Leider nicht nach oben oder unten, was in manchen Situationen wünschenswert wäre.
Am Ende des Levels geht es in ein Geschäft. Die Perspektive wechselt in die First Person, man steuert ein Fadenkreuz und zerstört nicht nur die Inneneinrichtung (die dadurch Energiedosen und Healthpacks offenbaren) sondern auch viele Aliens, di ein den Geschäften herumlaufen und für Ärger sorgen.
Damit das Spiel nicht zu abwechslungsarm ist, kommt es aber auch zweimal vor, dass es nicht zu dieser FPS-Sequenz geht sondern stattdessen ein weiterer seitlich scrollender Level kommt. Die Figuren rennen hier im Eiltempo rum und es gilt nur, alle Aliens zu beseitigen die am rechten Bildschirmrand auftauchen.
Abschließend kommt es dann noch zweimal vor, dass man auf einen Bossgegner trifft.

Die Levels sind abwechslungsreich designed, die Straßenlevels sehen gut aus, die Geschäfte sind schön detailreich inszeniert und am Ende geht es natürlich in das Raumschiff der Aliens.
Selbige sind auch detailliert gezeichnet, die Farbwahl ist aber wieder mal fragwürdig. Braune Aliens machen Sinn, blaue und pinke sehen aber einfach nur doof aus.

Neben dem Hauptspiel gibt es noch zwei weitere Spielmodi: Das Duel kennt man auch von Golden Axe. Man trifft hier quasi in einer Arena auf immer stärker werdende Aliens und kämpft solange, bis man von ihnen besiegt wurde.
Zusätzlich gibt es noch den 1P vs. 2P Modus. Beide Spieler treten in einer Best of 3 Serie in bester Street Fighter Manie gegeneinander an.
Beides ist für eine Runde jeweils ganz unterhaltsam.

Grafisch ist das Spiel wie gesagt recht nett, wenn man bedenkt, das es mittlerweile auch schon über 20 Jahre alt ist.
Die Musik ist dagegen eine mittlere Katastrophe und einfach nur schlecht. Die Soundeffekte entsprechen dem Mega Drive Standard. Im Audiobereich kann das Spiel wahrlich nicht überzeugen.

Mag man Beat  em Ups und eben ganz besonders Golden Axe, ist Alien Storm auf jeden Fall einen Blick wert. Zwar ist die Steuerung nicht ganz so gelungen und das Spiel ist, trotz wählbarem Schwierigkeitsgrad, recht einfach, aber gerade im Zweispielermodus macht die Alienjagd auch heute noch Spaß.

Publisher: Sega
Developer: Sega
Erscheinungsjahr: 1991
Erschienen für: Mega Drive, Arcade, Master System, Amiga, Atari ST, C64, ZX Spectrum, Amstrad CPC
Anzahl Spieler: 1-2
Schwierigkeitsgrad: Wählbar

Bewertung
Grafikwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Gameplaywww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Spielspasswww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Gesamtwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Summarize why you chose this rating

Bonanza Bros.

Image 

Einmal der Böse sein und gegen das Gesetz verstoßen. Lange Jahre war das in Videospielen kaum möglich. Immer war man nur der strahlende Held, der für Recht und Ordnung kämpft. Zumindest in Japan war man da etwas offener und Bonanza Brothers ein Beispiel dafür.
Entweder 1 oder 2 Spieler machen sich als Diebe auf und müssen Gebäude leer räumen.
Bei der Veröffentlichung im Rest der Welt hat man die Handlung verändert. Hier spielt man zwar immer noch die gleichen Charaktere und muss Gegenstände klauen, allerdings ist man angeblich von diesen Firmen und Millionären angeheuert worden um deren Wachmänner zu überprüfen.
Diese Änderung kann man dann wohl nur noch als Bullshit bezeichnen, zumal der Game Over Screen die vermeintlichen „Helden“ im Gefängnis zeigt.

Gewalttätig ist das Spiel dabei keineswegs, Comicgrafik und Betäubungswaffen, mehr gibt es nicht. Gerade in letzterem liegt der Reiz des Spiels. Man kann Wachmänner anschießen, aber dann sind sie nur wenige Augenblicke betäubt. Taktisches Vorgehen ist hier angesagt und man muss jede Säule oder Ecke als Tarnung nutzen.

Die erste Mission ist ein zweistöckiges Gebäude. Auf der Übersichtskarte wird angezeigt, wo sich die Gegenstände befinden. Dazwischen sind jede Menge Wachen. Normale Wachleute, Swatleute mit Schutzschildern, die man nur von hinten erledigen kann und später kommen noch Wachhunde und Bombenwerfer hinzu. Lahm legen kann man diese Feinde auch durch Türen, steht ein Wachmann nah genug an einer, öffnet man diese und er wird gegen die Wand gedrückt.
Diese Feinde sind nicht das einzige, gegen das man kämpfen muss. Ein fieses Zeitlimit darf natürlich nicht fehlen. In diesem muss man nicht nur alle Gegenstände einsammeln, sondern auch noch den Ausgang erreichen.
Der Schwierigkeitsgrad ist zwar wählbar, aber selbst auf Leicht ist Bonanza Brothers kein Spaziergang. Die Gegner sind zahlreich, die Waffe taugt nicht viel und wird man selbst getroffen, verliert man nicht nur ein Leben sondern alle Gegenstände. Diese liegen dann zwar vor der Spielfigur, aber man muss sie eben trotzdem aufsammeln und da ist man meist von Gegnern umgeben.
Das Spiel macht trotzdem Spaß.  Der perfekte Beutezug ist eben eine spaßige Herausforderung.

Grafisch sieht man dem Spiel sein Alter an, zumal auch im Einzelspielermodus auf einen Splitscreen gesetzt wird. Das hat den Vorteil, dass ein zweiter Spieler jederzeit einsteigen kann, aber das Spielfeld ist eben relativ klein und das nervt.
Die Musik ist auch nichts besonderes, in technischer Hinsicht ist der Titel purer Durchschnitt.

Bonanza Brothers bleibt trotzdem ein nettes, herausforderndes Spiel.

Publisher: Sega
Developer: Sega
Erscheinungsjahr: 1991
Erschienen für: Mega Drive, Master System, Arcade, Amiga, C64, Atari ST, Armstrad, ZX Spectrum
Anzahl Spieler: 1-2
Schwierigkeitsgrad: Wählbar

ImageImage

Bewertung
Grafikwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Gameplaywww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Spielspasswww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Gesamtwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Summarize why you chose this rating

WWF Super Wrestlemania

Image 

Das erste 16-Bit Videospiel rund um die World Wrestling Federation erschien im Jahr 1992 und wie schon die NES Spiele zuvor, erschien auch dieses wieder von Acclaim, produziert von Sculptured Software auf dem Mega Drive und SNES.
Man muss ja kurz darauf eingehen, das sich beide Versionen recht stark unterscheiden:
Die SNES Version hat bessere Grafik und Ton, zusätzlich gibt es 10 statt 8 Wrestler. Dafür bietet die Mega Drive Fassung Finishing Moves und den WWF Championship Modus. Auch bieten beide Versionen unterschiedliche Wrestler und so hat man schnell den Eindruck, das Acclaim darauf hoffte, das es Wrestlingfans gibt die beide Konsolen besitzen und sich so beide Spiele zulegen. Eine recht dreiste Abzocke.

Wenden wir uns also der Sega Version zu. Die acht enthaltenen Wrestler sind: Hulk Hogan, Ultimate Warrior, Randy Savage, Ted DiBiase, Shawn Michaels, Papa Shango, IRS und der British Bulldog. (Die SNES Version bietet dagegen die Legion of Doom, die Natural Disasters, den Undertaker, Sid Justice, Jake Roberts, Hulk Hogan, Ted DiBiase und Randy Savage)
An Spielmodie gibt es ein 1 gegen 1 Match und Tag-Team Matches. Die Survivor Series bei der zwei Teams zu je 4 Wrestlern (also alle verfügbaren Kämpfer) gegeneinander kämpfen, bis ein Team komplett eliminiert wurde. Abschließend noch die  erwähnte Championship, wo man der Reihe nach alle Gegner besiegen muss um den World Title zu gewinnen.
Schade das es nicht noch einen Championship Modus rund um die Tag-Team Titel gibt.
Bevor es zur Wrestlerwahl geht, darf man noch den Schwierigkeitsgrad festlegen und entscheiden ob der oder die Gegner manuell oder automatisch gewählt werden.

Danach geht es direkt in den Ring. Sämtliche Showelemente die zum Wrestling gehören werden kurzerhand weggelassen. Keine Einzüge oder vorherige Promos wie es sie bei WWF Superstars auf dem Game Boy gab. Stattdessen stehen beide Wrestler im Ring und werden von Howard Finkel angekündigte.

Das Gameplay gestaltet sich simpel und besteht nur aus Buttonmashing. Taste A sorgt für den Grapple, B für Schläge und C für Tritte. Drückt man B+C zusammen rennt der Wrestler los. Man ist in seinen Aktion extrem limitiert und alle Wrestler haben das exakt gleiche Moveset. Insgesamt gibt es etwa 20 Aktionen, wobei da Pins mitgezählt sind. Aus dem Grapple hat man beispielsweise vier Aktionen zur Verfügung: Headbutt, Bodyslam, Suplex und Irish Whip. Vom Top Rope dagegen nur einen Elbow Drop und während der Gegner am Boden liegt, kann man auch nur einen Elbow Drop zeigen oder man tritt ihn. Submission Moves gibt es gar nicht erst.
Das Match gestaltet sich so überaus simpel und im Prinzip kann man den Gegner besiegen indem man einfach nur auf die B-Taste hämmert und so diesen mit Tritten bearbeitet. Nach 3 Tritten fällt er auf die Matte und man kann ihn dort mit weiteren Kicks bearbeiteten und das Spiel wiederholen. So gewinnt man jedes Match.
Die Grapples dagegen werden zum reinen Glücksspiel. Bei den nachfolgenden WWF Spielen gab es eine visuelle Anzeige die zeigte, wer gerade am ehesten einen Move ausführen wird. Diese fehlt hier, so das man eigentlich nicht weiß, ob man dem Gegner überlegen ist oder nicht, wer den Move ausführt, wird scheinbar ausgewürfelt.
Die CPU ist extrem stupide und selbst auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade keine Herausforderung, solange man nicht der absolut blutigste Anfänger mit Arthritis in den Fingern ist, wird man von der KI nicht mal annähernd in Bedrängnis gebracht und die „Nur Tritte-Taktik“ funktioniert auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Dazu kommt, dass der Ringrichter extrem langsam den Pin zählt und man Matches generell nur dann gewinnt, wenn man die Energieleiste des Gegners komplett geleert hat. Selbst wenn man vorher 5xseinen Finisher zeigte, solang noch etwas Energie vorhanden ist, kommt der Gegner aus dem Pin.
Gegen einen menschlichen Spieler sieht die Sache natürlich anders aus und dann kann sich fast ein Wrestlingmatch entwickelt.
Man kann natürlich auch den Ring verlassen und den Gegner in die Absperrung werfen, mehr gibt es aber nicht zu tun. Im Gegensatz zu den Nachfolgern fehlen Waffen, das ist schade.

Die Steuerung ist leider alles andere als optimal, da sie sich überaus hakelig gestaltet und mitunter gar nicht auf Tasteneingaben reagiert, ich habe das sowohl am Mega Drive als auch am Emulator überprüft und selbst bei letzterem hat die Steuerung die Macken, es lag also nicht an meinen alten Gamepads. Gerade das Buttonmashing bei den Grapples ist so kein großer Spaß aber auch das Rennen in die Seile wird zum Kunststück, da man B+C absolut zeitgleich drücken muss, ansonsten steht der eigene Wrestler nur blöd rum und macht gar nichts. Genauso hakelig gestaltet sich das durchschalten der Wrestler bei der Survivor Series mit Start+A, in 5 von 10 Fällen pausiert das Spiel und so drückt man krampfhaft weiter bis das Spiel mal versteht das man die Wrestler durch wechseln will. Das man dies auch noch während dem Kampf machen muss, erschwert die Angelegenheit zusätzlich.

Auch grafisch wirkt das Spiel extrem bieder. Die Wrestler kann man zwar direkt erkennen, aber deren Animationen sehen nicht schön aus und sonderlich detailliert sind sie auch nicht. Dem Ultimate Warrior fehlen etwa die Armbänder, während Randy Savage und Shawn Michaels die exakt gleiche Hose haben, nur das eine Pink und die andere Rot ist. Unterboten wird das vom Rest der Arena. Die Zuschauer bestehen aus 3 Figuren die mehrfach wiederholt in 3 Reihen im Hintergrund sitzen und keinerlei Animationen haben. Zwischen Fans und Ring sind die Kommentatoren die ebenfalls eingefroren sind und lediglich etwas geschockt aus der Wäsche gucken. Das einzige was sich im Spiel bewegt sind die Wrestler und der Ringrichter der außer Beine und Kopf aber auch nichts bewegen kann.
Das grafische ist also verdammt schlecht, der Audiobereich unterbietet das noch bei weitem. Das man aus dem Mega Drive Soundchip was rausholen kann, haben Musiker wie Yuzo Koshiro bewiesen, Sculptured Software hatte dagegen scheinbar keine Ahnung. Die einzelnen Entrance Songs der Wrestler klingen absolut brutal und recht verrauscht. Die Soundeffekte sind comichaft und lächerlich. Schläge klingen wie in asiatischen Martial Arts Filmen, rennt man in die Seile ertönt ein peitschenartiges Geräusch und der Publikumskrach ist ganz simples statisches rauschen. Das „Highlight“ ist da schon fast das furchtbar kratzige und verrauschte 1-2-3 des Ringrichters beim Pin.

Im Vergleich zu den beiden Nachfolgern wirkt WWF Super Wrestlemania schon fast wie eine Betaversion die man trotzdem auf den Markt warf. Schon WWF Royal Rumble hat praktisch alles sinnvoll verbessert und bietet mehr Spielmodi, besseres Gameplay, bessere Technik und zumindest eine halbwegs bessere KI. Verrückte Wrestlingfans wie ich es bin, die jedes Wrestlingspiel mal gespielt haben wollen, schauen sich dieses Spiel natürlich an und bestreiten einige Matches, jeder andere sollte aber eher einen großen Bogen darum machen. Selbst WWF Fans die mal wieder nostalgisch werden wollen, sind mit Royal Rumble und Raw wesentlich besser beraten.

Publisher: Flying Edge/Acclaim
Developer: Sculptured Software
Erscheinungsjahr: 1992
Erschienen für: Mega Drive, SNES
Anzahl Spieler: 1-2
Schwierigkeitsgrad: Wählbar

ImageImage 

Bewertung
Grafikwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Gameplaywww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Spielspasswww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Mighty Morphin’ Power Rangers (Sega CD)

Image 

Über die Power Rangers schrieb ich schon in meinem SNES Review. Die Serie war Trash, das Spiel hinkte der Zeit hinterher. Aber die Power Rangers, die immer wieder gegen Gummimonster in bester Super Inframan-Tradition kämpften, trieben auch auf dem Sega CD ihr Unwesen und dies ganz nach Segas damaligen Wahlspruch: Welcome to the Next Level…of Crap.

Denn Mighty Morphin‘ Power Rangers auf dem Sega CD ist nichts anderes, als ein weiterer Vertreter des interaktiven Films. Willkommen in der FMV Hölle, wo man nun ein „Spiel“ erleben darf, die aus den ersten paar Folgen der Serie zusammengeschnitten wurde.
Rita Repulsa, die böse Hexe, ärgert sich nicht nur über ihren Namen sondern eben auch über die Power Rangers, die ihr das Leben schwer machen. Sie schickt tonnenweise Feinde los und verliert am Ende doch immer und das darf man nun nachspielen.
Am Anfang aber, sieht man erstmal nur zu. Das Intro erklärt, wer die Power Rangers sind, warum sie so toll sind und weshalb sie gegen die Monster kämpfen.
Irgendwann, so kurz bevor man den Fernseher ausschalten will, geht dann das Spiel los und, welch Überraschung, es ist eben nur ein weiterer Vertreter der Dungeon’s Lair Spiele. Drücke die Richtungstaste oder die entsprechende Taste die angezeigt wird damit es nicht Game Over heißt. Auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad ist dies praktisch keine Herausforderung, man hat gute 5 Sekunden Zeit um zu reagieren. Auf dem höchsten dagegen ist es praktisch unmöglich überhaupt was zu schaffen. Blitzschnell erscheinen und verschwinden die Kommandos und wenn man nicht ebenso blitzschnell die entsprechende Taste drückt, büßt man an Lebensenergie ein. Ab und zu muss man dann auch ganz schnell alle drei Tasten drücken um eine Leiste aufzufüllen.
Mit der Zeit lernt man natürlich die Kommandos auswendig und kann sie eben locker runterdrücken, aber beim ersten Mal ist das schon eine Herausforderung.

Das liegt aber auch vor allem daran, dass es hier um die Power Rangers geht und man Szenen aus der Serie zu sehen bekommt. Wer bei diesem Trash nicht in Gelächter ausbricht und von der Couch rollt, ist wohl tot. Die Darsteller sind mies, die Dialoge würden selbst einem David Hasselhoff die Schamesröte ins Gesicht zaubern und die Kostüme der ständig grunzenden und quiekenden Monster und Kämpfer sind auf bestem japanischen Trashniveau, eben so wie bei Roboter der Sterne oder Kamen Rider. Es ist schon faszinierend, wie diese Serie ein solch großer Erfolg werden konnte.

Grafisch enttäuscht dieses Programm natürlich auf ganzer Linie. Pixelige Videos in grober Auflösung, die mit 64 Farben dargestellt werden, sind vor allem aus heutiger Sicht ein totaler Albtrau,
Der Sound und die Musik dagegen sind in CD-Qualität und eben gut.

Mighty Morphin‘ Power Rangers ist ein Relikt aus einer Zeit, als man dachte, dass FMV-Spiele die Zukunft darstellen. Kurzlebig war dieser Trend und das aus gutem Grund, denn das „Drück die Taste“-Spielprinzip war in den 80ern schon spätestens nach Space Ace ziemlich langweilig.
Zwar haben die Szenen gutes Trashpotential, aber warum sollte man sich das Spiel antun, wenn man sich einfach die Serie zulegen kann und das dann in besserer Bildqualität zu sehen bekommt?

Publisher: Sega
Developer: Saban Interactive
Erscheinungsjahr: 1995
Erschienen für: Sega CD
Anzahl Spieler: 1
Schwierigkeitsgrad: Wählbar

Bewertung
Grafikwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Gameplaywww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Spielspasswww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com