Category Archives: Playstation 2

Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty

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Natürlich hat die ganze (Spiele-)Welt darauf gewartet: Der zweite Teil von Metal Gear Solid. Der Vorgänger war damals ein großer Erfolg und ist eines der besten Spiele für die Playstation.
Und tatsächlich, als Metal Gear Solid 2 Ende 2001 erschien, wurde es von Kritikern mit Lob überschüttet. Alles war toll…fast alles, ein wenig Kritik gab es dann doch, vor allem von Spielern.

Auch die Entwicklung von MGS2 lief nicht so glatt, wie man es erwarten könnte. Die ursprünglich geplante Handlung handelte von Metal Gear, aber auch Nuklearkram im Irak. Da zur damaligen Zeit schon der Irak ein heißes Pflaster wurde, war Hideo Kojima der Meinung, man könnte das so nicht verarbeiten und entschied sich für einen anderen Plot. Der Anfang der Originalstory, ist hier der erste Teil des Spiels, wo man mit Solid Snake auf einem Tanker unterwegs ist.
Leider ist dieser Teil des Spiels nicht sonderlich spannend. Es spielt sich schon fast mehr wie ein Tutorial, was nervt, wenn man schon den Vorgänger gespielt hat (und das sollte man). Die Steuerung hat sich kaum verändert, auch wenn es ein paar Neuerungen gibt. So kann Snake jetzt in Schränke springen und sich verstecken oder auf Kisten und andere Gegenstände klettern. Das schießen aus einer First Person Perspektive ist nun auch möglich und sehr wichtig.
Mein Hauptproblem mit diesem Teil ist einfach, dass er zu kurz, zu einfach und einfach nicht das gleiche Flair entwickelt, wie es Metal Gear Solid tat.
Auch das Ende ist einfach enttäuschend. Kein Kampf gegen Metal Gear Ray, kein Kampf gegen Revolver Ocelot…dafür eine ewig lange Cutscene.

Im zweiten Teil des Spiels ist man auf einer großen Anlage, die zur Säuberung des Meeres nach dem Öltankerzwischenfall installiert wurde, unterwegs. Auch das ist schade, überzeugte MGS doch vor allem durch die vielen verschiedenen Orte, von der Waffenfabrik über große verschneite Felder zu Lagerhallen. Sons of Liberty bietet Räume die sich mitunter sehr ähneln und Verbindungsbrücken. Zwar gaben sich die Entwickler Mühe, das ganze so realistisch wie möglich zu gestalten aber hier muss eben auch gesagt werden: Nichts ist langweiliger als die Realität.

Ein weiterer Kritikpunkt drängt sich dann auf, wenn man sieht, dass man hier nicht mit Solid Snake spielt, sondern mit einem neuen Charakter namens Raiden. Der bringt zwar einige neue Manöver in das Spiel ein, die durchaus nett sind, so kann er sich beispielsweise über ein Geländer schwingen und sich daran entlang hangeln, wodurch man auch Gegnern ausweichen kann, allerdings ist das einfach dumm. Metal Gear = Solid Snake und nichts anderes. Natürlich, nach dem der Öltanker kaputt ging, nahmen alle an, das Snake tot ist, insofern ergibt das durchaus Sinn. Trotzdem fühlt sich das einfach falsch an. Snake ist auch gar nicht tot, sondern taucht direkt kurz nach Spielstart wieder auf. Immerhin ist es niedlich das er sich nun Pliskin nennt und sich krampfhaft versucht zu tarnen.

Trotzdem stellt sich bald das MGS Feeling ein, das herumschleichen und ausweichen macht Spaß, die neuen Moves sind ganz nett und die Endgegner wie immer comichaft übertrieben.

Generell gibt es wie immer viele, viele Gespräche und noch mehr Zwischensequenzen. Manchmal hat man den Eindruck, das will gar kein Ende nehmen. In Metal Gear Solid gab es schon einige Zwischensequenzen und Gespräche, aber bei diesem Sequel hat man es eindeutig übertrieben.  Teilweise kann man gerade mal zwei Schritte gehen, da folgt schon das nächste Gespräch und irgendwann nervt das Geräusch des Codecs nur noch.
Wirklich grässlich spielt sich der Anfang der Plattformmissionen. Hier wird noch mal, zum tausendsten Mal die Steuerung erklärt. Absolut unnötig, zumal das Handbuch ausführlich genug ist. Man hat manchmal den Eindruck, hier wurde mit allen Mitteln versucht, das Spiel in die Länge zu strecken. Denn überspringt man alle Texte und Videos, bleibt nicht mehr viel übrig. Die Öltankermission kann man ganz locker in etwa 90 Minuten durchspielen.
Viel Handlung und wenig Action, so könnte das Fazit lauten. An der Handlung wurde nicht gespart. Schon die Story bei der Öltankermission könnte konfuser kaum sein. Da tauchen Russen auf und Marines und die US Armee ist auch noch da und da wird der kalte Krieg ausgepackt und die Russen wollen durch den neuen Metal Gear Ray zurück an die Macht. Es ist schlicht Wahnsinn (und rutscht teilweise massiv ins kitschige ab) und dieser setzt sich auf der Plattform fort. Aber ich will ja nicht zu viel spoilern.

Grafisch dagegen war das Spiel damals sehr gut, heutzutage sieht man MGS 2 sein Alter an, aber das stört nicht weiter. Vor allem die Bewegungsanimationen sind immer noch sehr gut und flüssig. Viele kleine Details wie Vögel, die davonfliegen wenn man sich ihnen nähert sorgen für Atmosphäre.
Musik war nie die große Stärke der Reihe, auch hier wird sie sehr sparsam eingesetzt. Die Soundeffekte sind dagegen richtig gut. Von den Waffen bis hin zu den Geräuschen, wenn man eine Stahltreppe runter rennt, ist das alles sehr realistisch.
Nach dem Debakel bei der deutschen Synchronisation von MGS, hat man sich wohl dazu entschieden, nur noch eine englische Vertonung zu produzieren. Diese war schon beim Vorgänger gut und klingt auch hier wieder gut. Die Stimmen passen und die Sprecher gaben sich Mühe.

Nun ist Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty kein schlechtes Spiel. Wenn man mal spielen darf, macht das alles schon großen Spaß. Nur darf man eben nicht allzu oft oder zu lang am Stück spielen. Die vielen Cutscenes nerven und stören, was eigentlich nicht sein sollte. Für Fans der anderen Metal Gear (Solid) Spiele ist auch Sons of Liberty Pflicht, alle anderen die gute Stealth Action wollen, greifen aber besser zum Vorgänger oder den mittlerweile zwei Nachfolgern.

Publisher: Konami
Developer: Konami
Erscheinungsjahr: 2001
Erschienen für. Playstation 2
Anzahl Spieler: 1
Schwierigkeitsgrad: Wählbar

Bewertung
Grafikwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
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Gameplaywww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
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WWE Smackdown: Shut your Mouth

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2001 erschien der dritte Teil der Smackdown Reihe, der gleichzeitig auch der erste auf der damals neuen Playstation 2 war. Leider war dieser Teil, untertitel mit Just Bring it, auch eine recht große Enttäuschung, ob das nächste Sequel alles besser macht?
Während ich Just Bring it nur bei Freunden spielte, war Shut your Mouth damals, Ende 2002, das erste PS2 Wrestlingspiel das ich mir kaufte.

Wie gewohnt gibt es erstmal ein Intro und dann landet man im Hauptmenü das aus verschiedenen Buttons besteht. Das Optionsmenü fehlt ebenso wenig wie dass Exhibition Menü, der Season Modus und Create-A-Wrestler (CAW).

Insgesamt gibt es 52 Wrestler sowie 8 „Diven“ (immerhin sind mit Molly Holly und Jazz auch 2 echte Wrestlerinnen vertreten) und aus heutiger Sicht wirkt der Roster schon fast antik. Die einzigen Wrestler, die heute noch in der WWE aktiv sind, sind Triple H, Undertaker, Christian, Kane, Big Show, Mark Henry, Randy Orton und so halbwegs Kevin Nash. Ansonsten gibt es viele legendäre Wrestler wie Shawn Michaels, Ric Flair, Rob Van Dam, Steve Austin, The Rock und durch den 2001er Aufkauf der WCW und ECW auch einige dieser Wrestler wie DDP (mit seinem furchtbaren WWE Theme), die Dudleys, Rhyno, Raven, Tazz oder die originale nWo. 
Zusätzlich hat man noch 32 Plätze für CAWs. Gegenüber den Vorgängern wurde der Create-A-Wrestler Modus überarbeitet und bietet noch mehr Kleidungsstücke. Durch entsprechende Tools wie Gameshark oder X-Port kann man sich auch CAW Saves auf die Memory Card kopieren und manche Spieler zauberten trotz Limitationen extrem gut aussehende Wrestler zusammen.
Zusätzlich kann man bei jedem CAW und jedem sonstigen Wrestler das Moveset editieren, wenn man also will, dass Hulk Hogan einen 540° Splash zeigen soll oder Chris Jericho plötzlich zum Brawler wird.

Auch bei den Matcharten war das Motto wohl „Mehr ist besser“. Insgesamt gibt es 24 Matcharten: Single Match, Tag-Team Match, Tornado Match, 3 Way Dance, 4 Corners, Hardcore, Hell in a Cell, Cage, diverse Handicapd Matcharten, Ladder Match, TLC, Table, Lumberjack, Iron Man, Special Referee, Last Man Standing, Streetfight, Submission oder 3 Stages of Hell. Natürlich kann man auch einen Royal Rumble veranstalten, ein King of the Ring Turnier abhalten oder das Slobberknocker starten, quasi ein Survival Match wo man fortlaufend gegen neue Wrestler antritt bis man verliert.

Der Storymodus wurde auf 2 Jahre verlängert und steht thematisch im Zeichen der damaligen WWE: Der Brand-Split, also die Trennung von Raw und Smackdown in eigenständige Bereich, inklusive Brandeigener PPVs wurde damals noch richtig ernst genommen. So muss man sich erstmal dafür entscheiden, für wen man antritt: Ric Flair ist der General Manager von RAW, Vince McMahon der GM von Smackdown. Wahlweise kann man nun die Roster beider Brands selbst bestimmen oder einen Draft durchführen.
Wobei es auf den gewählten Wrestler ankommt, ob man auch direkt bei einer dieser Shows startet. Mit einem selbstgebauten Wrestler oder einem bedeutungslosen Midcarder wie Rico startet man erstmal bei Sunday Night Heat. Recht witzig hierbei ist, das man als eine Art Mentor Maven an die Seite gestellt, dessen WWE Karriere schon nach 4 Jahren vorbei war.

Jede Show startet damit, dass man im Eingang der Halle steht, hier kann man sich frei bewegen und verschiedene Bereiche betreten. Man kann in den Umkleideraum oder zum General Manager, kann an den Merchandisestand (wo man verschiedene Dinge wie Arenen und Move-Sets freischalten kann) oder eben die Show starten. Trifft man backstage auf einen Wrestler, gibt es einen Dialog, der mitunter auch in einem Backstagekampf enden kann.

Ist man dann bei einer der beiden Hauptshows gelandet, geht der Spaß eigentlich erst so richtig los. Man kann den jeweiligen GM nerven und Titelkämpf fordern, in der Arena trifft man auf andere Wrestler die man herausfordern kann und es gibt einige Storylines. Da Yuke’s oft reale WWE Storylines verarbeitet hat, ist der Mittelpunkt bei Shut your Mouth die Einführung der New World Order in die Liga durch Vince McMahon.

Es gibt aber auch Storylines die den eigenen Wrestler im Mittelpunkt haben. Fehden etwa weil ein Wrestler neidisch ist oder weil ein Spion vom gegnerischen Brand auftaucht, der den gespielten Wrestler sabotieren will. Die Storylines dauern meistens einen Monat und enden mit einem entscheidenden Match beim PPV.

Beim Gameplay versucht Smackdown SYM noch etwas mehr vom arcadelastigen Gameplay wegzukommen, schafft das aber nicht ganz. Gegenüber etwa dem 2. Teil fällt das niedrigere Spieltempo auf und die Wrestler springen nicht mehr sofort nach jeder Aktion auf, aber es ist eben immer noch sehr Arcade. Die Steuerung ist simpel, man kann nach wie vor mithilfe der Richtungstasten 4 Grapplemoves von vorne, 4 von hinten sowie 4 Moves anwenden, wenn der Gegner benommen ist. Angriffe auf dem Ringboden wie ein Boston Crab oder Figure 4 Leglock sind natürlich ebenso möglich wie Angriffe vom Ringpfosten. Die Steuerung ist aber trotzdem wesentlich simpler und einfacher zu erlernen, als bei den immer umfangreicheren Nachfolgern die mit all ihren Tastenbelegungen mitunter schon fast über die Stränge schlagen (Smackdown vs. Raw 2008 sei hier genannt) . Allerdings führt das natürlich auch dazu, dass man keine allzu abwechslungsreichen Matches zu Stande bekommt, da man immer die gleichen 10 Aktionen zeigt.
Traditionell ist die KI nicht gut, ein höherer Schwierigkeitsgrad zeigt sich bei den CPU Gegnern meist nur dadurch, das sie noch mehr Moves kontern und etwas mehr Aktionen einstecken können, ehe sie sich pinnen lassen. Die Smackdown-Reihe war eben schon immer eher was für den Multiplayerbereich.

Bei Konsolen immer faszinieren ist, wie sich die Grafik trotz gleichbleibender Hardware weiterentwickelt. Vergleicht man Shut your Mouth mit etwa Smackdown vs. Raw 2011, könnte man schon fast 2 unterschiedliche Konsolen vermuten. Die Wrestler sind nicht sonderlich detailliert (Sie haben nicht mal Zähne) und auch die Arenen sind bei weitem nicht so gut designed, sondern haben recht matschige Texturen und klobige Zuschauer.
Ebenfalls traditionell zur Serie gehörend sind die zahllosen Clippingfehler. Teilweise verschmelzen beide Wrestler bei manchen Moves schon zu einem großen Klumpen.
Die generellen Animationen der Moves sind aber gut gelungen.
Bei der Musik gibt es natürlich erstmal die ganzen Entrance Themes der Wrestler, dann das damalige Smackdownlied (Beautiful People von Marylin Manson, auch so ein Zeugnis dafür, wie alt das Spiel schon ist) und während den Matches (abschaltbar) gibt es das typische merkwürdige Gitarrengedudel im Hintergrund. Die Kommentatoren halten sich sehr zurück. Jim Ross kündigt ab und zu mal einen Move an, bei jeder Show gibt es eine kurze Einführung, das muss reichen. Immerhin nervt das dadurch nicht so extrem wie bei den Nachfolgern wo man jedes mal, wenn man „It isn’t Ballet you know“, einen Schreikrampf bekommen will.

WWE Smackdown: Shut your Mouth war damals ein richtig gutes Spiel mit einem tollen Seasonmodus. Leider hat der Zahn der Zeit, es sind ja doch bald 10 Jahre, schon am Spiel genagt und bereits im nächsten Jahr wurde es vom genialen WWE Smackdown – Here comes the Pain überholt. Für WWE Fans ist das Spiel einen Blick wert, denn besser als die eher misslungenen Teile 2008 – 2010 ist es auf alle Fälle nach wie vor.

Publisher: THQ
Developer: Yuke’s
Erscheinungsjahr: 2002
Erschienen für: Playstation 2
Anzahl Spieler: 1-4
Schwierigkeitsgrad: Wählbar

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Bewertung
Grafikwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
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Spielspasswww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Metal Gear Solid 3: Snake Eater

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Das insgesamt fünfte Abenteuer der genetisch erstellten Stealthrecken verschlägt uns dieses Mal in die Vergangenheit. Genauer gesagt, in die  60er Jahre, kurz vor dem Vietnamkrieg aber mitten im kalten Krieg. Solid Snake hat hier noch gar nicht richtig gelebt, deshalb spielt man mit Naked Snake, der später The Big Boss wurde. Genau diese Geschichte, wie The Big Boss nicht nur sein Auge verlor, sondern auch den Namen bekam, wird in diesem Abenteuer geklärt.

Es hat sich einiges getan in der Welt von Metal Gear Solid. Hatte man früher nur eine simple Lebensanzeige, hat man nun sowohl diese, als auch eine Energieanzeige. Diese nimmt ab, je länger man sich bewegt und je mehr Sachen mit sich herumschleppt. Zum auffüllen der Energie muss man essen und so findet man haufenweise Nahrung in abgepackter Form oder man geht auf die Jagd. Ratten, Frösche, Schlangen – Snake isst alles und kommentiert das auch noch. So findet er Schlangen recht lecker, Ratten sind in Ordnung – die russische Soldatennahrung reizt ihm aber mehr zum Erbrechen. Je nachdem, wie gut Snake etwas schmeckt, füllt es ihn stärker mit Energie. Ist man gut bei Energie, muss man sich um die Lebensanzeige keine Gedanken machen, die füllt sich nämlich von allein. Ist man doch mal zu schwer angeschlagen und hat auch nichts zu Essen, schaltet man die Playstation 2 einfach ab. Snake „schläft“ dann und erholt sich dadurch.
Ebenfalls neu sind die Verletzungen. Gerät Snake ins Feindfeuer oder fällt einen Baum runter, kann er sich schwere Schäden zufügen – gebrochene Knochen, Verbrennungen, Schusswunden und das ist natürlich nicht so schön. Hier darf man dann Arzt spielen und mit Bandagen, Desinfizierung sowie weiterem Flickzeug hantieren. Lässt man Wunden dagegen unbeachtet, kostet das fortlaufend Energie und kann sich auf die Fähigkeiten Snakes auswirken. Mit einem durchschossenen Arm lässt sich nicht mehr so gut zielen, mit einem gebrochenen Bein ist man sehr langsam unterwegs. Eben so wie in der Realität.  

Das schöne ist, dass all diese Neuerungen direkt im ersten Spielabschnitt erklärt werden. Virtuous Mission nennt sich diese. Hier landet man schon mal in Russland. Es gilt den Wissenschaftler Sokolov  zu finden. Der will nämlich raus aus Russland und in die USA. Was aber nicht so leicht ist, da ihm die GRU auf den Fersen ist. Diese und Sokolov arbeiteten nämlich an Shagohod. Ein riesiges Panzergefährt, das nukleare Raketen abschießen kann.
Da die Virtuous Mission eben praktisch nur ein Tutorial ist, geht sie am Ende natürlich schief.
Sokolov und Snake werden von der Anführerschaft der GRU geschnappt und dann läuft auch noch „The Boss“ nach Russland über.

Nach diesem Intermezzo findet sich Snake im russischen Dschungel wieder. Schwer verletzt darf er mit ansehen, wie die GRU eine amerikanische Nuklearbombe zünden. Snake wird gerettet und notdürftig zusammengeflickt, nur um dann postwendend zurück nach Russland geschickt zu werden. Jetzt gilt es, der GRU und dem Shagohod den Gar auszumachen, Sokolov zu retten und zu verhindern das es zu einem Nuklearkrieg zwischen Russland und den USA kommt…

Veteranen der Reihe werden schnell feststellen, das etwas im Spiel fehlt. Nämlich der kleine Radar, der die eigene Position, sowie die der Feinde samt deren Sichtbereich darstellt. In den 60er Jahren gab es solches High-Tech Spielzeug eben noch nicht. So muss man hier schon deutlich vorsichtiger vorgehen und hat als einzige Hilfe einen Personenmelder, der fies piepst, sobald ein Feind in der Nähe ist.
Trotz dem Stealththema hat sich Solid Snake nie um Tarnungen gekümmert. Sein Vorfahre ist da schon vorsichtiger. Mit unzähligen Tarnanzügen und Gesichtsbemalungen ist er ausgestattet und findet im weiteren Spielverlauf noch andere. Diese passen zu den jeweiligen Schauplätzen, ob man nun im Wald, im Wasser oder einer Forschungsanlage unterwegs ist. Eine praktische Prozentanzeige, gibt an, wie gut getarnt man ist. Lediglich auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad ist das ganze egal. Denn solange man dort die Betäubungspistole (mit unendlicher Munition) trägt, ist man immer zu 80% und damit ausreichend gut getarnt.

Die Schauplätze sind sehr abwechslungsreich, wenn man erst mal den Wald hinter sich gelassen hat. Dann geht es in Militärstützpunkte, Forschungsstationen, Abwasserkanäle, Flüsse und andere Orte. Manche sind schwer bewacht, in anderen kann man sich recht leicht bewegen. In anderen, muss man schon trickreich vorgehen und sich beispielsweise als Wissenschaftler verkleiden. Hier muss man aufpassen, das man von anderen Wissenschaftlern nicht enttarnt wird und immer brav die Wachsoldaten grüßt. Dies sind die schwersten Abschnitte, da ein falscher Schritt quasi direkt einen Alarm auslöst und schon flitzen unzählige Soldaten an. Zwar ist man selbst recht gut ausgestattet (Diverse Pistolen wie eine 1911er Colt, Maschinengewehre wie die AK-47 bis hin zu einem Raketenwerfer) aber die Soldaten sind eben eindeutig in der Überzahl und sterben nicht so schnell.
Das töten sollte man schon in den Vorgängern möglichst vermeiden, Metal Gear Solid 3 geht hier aber noch einen Schritt weiter. Denn bei einem der Zwischengegner wird man direkt bestraft, wenn man viele Menschen auf dem Gewissen hat. The Sorror heißt dieser und ist der Geist eines verstorbenen Soldaten. Dieser „Zwischenkampf“ ist einer der Höhepunkte des Spiels. Während man bei Regen und Gewitter durch einen düsteren Fluss stapft, sendet The Sorrow die Geister der ermordeten Soldaten und Zwischengegner auf den Spieler zu. Je mehr man getötet hat, desto länger und schwerer wird dieser Spielabschnitt.
Auch einige andere Zwischengegner fallen ab vom Schema des „Schieß einfach bis er tot ist“-Standardgeplänkels ab. The End ist der Vater aller Scharfschützen und auch wenn er über 100 Jahre alt ist, ist er noch recht fit unterwegs. The End will Snake gar nicht töten, sondern nur einen großen Kampf, nach welchem er zufrieden abtreten kann. Man muss ihn aufspüren und töten, was sich als nicht so leicht erweist, denn The End kann man mit dem Wald verschmelzen und der Kampf findet gleich in 3 großen Bereichen statt. Hier zeigt Hideo Kojima mal wieder seine ganze Genialität, denn solche Endkämpfe hat man zuvor wohl selten in Spielen erlebt.

Ebenfalls neu ist der waffenlose Kampf, Close-Quarter Combat genannt. Hier kann Snake Gegner in die Mangel nehmen, sie entweder (wie schon aus den Vorgänger bekannt) erwürgen oder andere Aktionen ausführen, beispielsweise sie bedrohen um so an Informationen zu gelangen. Auf diese Weise kann man Hintergrundinformationen zur Handlung erhalten.
Die Steuerung ist aber trotzdem gewohnt einfach und auch das schießen aus der First Person Perspektive ist recht gelungen. Anders als in First Person Shootern, liegt man ja meist im Busch oder steht an einer Ecke und hat so mit dem zielen keine Probleme – trotz Gamepadsteuerung.

Für viele Spieler dürfte der erste Kritikpunkt klar sein: Wie immer gibt es zahllose Zwischensequenzen, viel Gelaber und noch mehr Videos. In MGS3 wird wohl ein neuer Rekord für die Reihe aufgestellt, denn selbst vor manchen Zwischengegnerkämpfen wird ewig gelabert und man sitzt nur da und denkt sich “Geht’s mal los?“. Es gehört zur Serie, ist hier aber schon fast etwas zu übertrieben, zumal man selbst wenn man nur speichern will, von der „Speicherfrau“ über diverse Filme aus dieser Zeit vollgelabert wird.
Vielleicht hätte Kojima doch besser Regisseur werden sollen.

Der andere Kritikpunkt betrifft das letzte Stück des Spiels, nachdem man Shagohod zerstört hat. Dann gilt es, mit einer verletzten Eva (Eine Geheimagentin, der man sich während des Spiels anschließt) durch den Wald zu marschieren. Da sie verletzt ist, bewegt sie sich langsam und hat auch noch großen Hunger, so das man eine Tonne an Nahrungsmittel in diesem Abschnitt braucht, damit sie nicht umkippt. Da einem auch noch unzählige Soldaten auf den Fersen sind, hat mich das schon nach kurzer Zeit recht genervt.

Grafisch gibt es dagegen nichts auszusetzen. Vor allem die Wälder sind sehr schön in Szene gesetzt. Kriecht man durch hohes Gras bewegt sich dieses realistisch. Vögel fliegen davon, Frösche hüpfen rum und Krokodile liegen an Seeufern faul in der Sonne. Auch die Gebäude sind sehr realistisch und glaubwürdig eingerichtet. Auch wenn die Poster japanischer Models, die zu der Zeit noch gar nicht lebten, etwas merkwürdig aussehen.
Die Zwischensequenzen in Spielgrafik sehen ebenfalls gut aus, hier hat man an einigen Stellen die Möglichkeit durch Druck auf die R1 Taste durch die Augen Snakes’ zu blicken und so mehr zu sehen als in der normalen Kameraperspektive.
Die Musik ist dramatisch, wobei vor allem das Titellied mitsamt der Titelsequenz verdammt stark an klassische James Bond Filme erinnert. Die Sprachausgabe ist in Ordnung, die Soundeffekte wie immer realistisch.

Als Bonus gibt es noch ein Minispiel wo man Jagd auf Affen macht. In diesem kann man wieder Bonusdinge freischalten. Ebenso lohnt es sich im Hautspiel Jagd auf die Frösche zu machen. Tötet man alle, erhält man nach dem durchspielen den altbekannten Stealthanzug. Diesen kann man aber auch erhalten, wenn man im Spiel keinen Alarm auslöst. Ebenso wird der Spieler wieder mit einem Rang bewertet. Mehrmaliges durchspielen, um alle Secrets und bessere Ränge zu erreichen, lohnt sich also.

Metal Gear Solid 3: Snake Eater wurde mit Auszeichnungen und Bestwertungen überschüttet. Das beste Playstation 2 Spiel? Für mich nicht ganz. Da mich eben der letzte Abschnitt im Wald sehr nervt und auch der Endkampf gegen The Boss nach dem Intermezzo mit Shagohog etwas zu konventionell ist. Bis dahin hat mich das Spiel aber – trotz der langen Zwischensequenzen – sehr gut unterhalten. Das Schleichen macht dank der Tarnanzüge nun noch mehr Spaß und die Action stimmt auch. Am Ende bleibt ein sehr gutes, aber eben nicht geniales Spiel, das aber zumindest besser als Metal Gear Solid 2 ist.  

Publisher: Konami
Developer: Konami
Erscheinungsjahr: 2005
Erschienen für: Playstation 2
Anzahl Spieler: 1
Schwierigkeitsgrad: Wählbar

Bewertung
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Canis Canem Edit

Videospiele haben es schon nicht einfach, vor allem heutzutage scheint es schon zu reichen, wenn man nur den Titel und einige spärliche Informationen veröffentlicht, um ins Kreuzfeuer zu geraten. So geschehen mit Bully, das in Europa unter dem Titel Canis Canem Edit (der mir persönlich wesentlich besser gefällt) veröffentlicht wurde. GTA in der Schule? Viel zu brutal. Der Aufstand einiger so genannter Jugendschützer war wohl nicht zu vermeiden. Diese verstummten allerdings, als immer mehr Videos und Bilder vom Spiel veröffentlicht wurden.

In Canis Canem Edit übernimmt der Spieler die Rolle des Jimmy Hopkins. Ein typischer Rebell, der von jeder Schule flog und eben Randale macht. Seine Mutter ist des ganzen mittlerweile Leid und lädt ihn so einfach mal flugs in der Bullworth Academy ab (ehe sie sich mit ihrem 8. Ehemann auf in die Flitterwochen macht). Die Bullworth Academy hat einen legendären Ruf…einen legendär schlechten wohlgemerkt. Der Titel des Spiels ist gleichzeitig das Motto dieser Institution (Übersetzt heißt es soviel wie "Hund frisst Hund") und es gilt das Recht des stärkeren. Die Nerds werden verprügelt und der Rektor sieht kein Problem darin, die reichen und starken zu belohnen und die armen und nicht ganz so intelligenten zu benachteiligen. Jimmy hat es hier natürlich schwer, der neue Schüler wird von allen erst mal nicht ernst genommen und den Respekt muss man sich verdienen. Jimmy hat aber noch mehr Pläne, nämlich in erster Linie in dieser heruntergekommenen Schule für Recht und Ordnung zu sorgen…

Canis Canem Edit kommt von Rockstar und das merkt man von der ersten Sekunde an. Es ist praktisch wie GTA und das bedeutet, dass man jede Menge Freiheiten hat. Einige Regeln gibt es aber doch. Da man Schüler ist, muss man sich an die Schulpflicht und die Schulregeln halten. So muss man brav zweimal am Tag zum Unterricht, darf sich nach 23 Uhr nicht mehr auf dem Schulgelände aufhalten  (bzw. nach 19 Uhr nicht mehr im Hauptschulgebäude) und sollte nicht randalieren. Unterteilt ist das Spiel in sechs Kapitel, die man durch das erfolgreiche Abschließen der Hauptmissionen erreicht. Je weiter man im Spiel voran kommt, desto größer wird die Spiellandschaft. So ist man am Anfang auf das Schulgelände mit Hauptgebäude, Schlafräume, Bibliothek und Sportgelände beschränkt. Später darf man auch zum Observatorium und raus in die Freiheit. Dort landet man dann in der Stadt Bullworth, die sich in verschiedenste Stadtteile gliedert. Das Industrieviertel mit heruntergekommenen Gebäuden, das Villenviertel, die Innenstadt und sogar ein kleiner Vergnügungspark und eine Irrenanstalt haben hier Platz gefunden. Da Jimmy auch schwimmen kann, gibt es noch einen großen See mit angrenzenden Flüssen. Die Spielwelt ist schlicht gesagt riesig und an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken.

Viel Kreativität haben die Entwickler bei den Missionen gezeigt. So gibt es Hauptmissionen, welche die Handlung vorantreiben. Jimmy muss sich erst mal bei den verschiedenen Gruppierungen (Nerds, Sportler, die Greaser im 50er Jahre Stil oder Preps) beliebt machen. Die Nerds muss man am Anfang beschützen, so traut sich einer nicht allein in das Schulgebäude, man muss ihn sogar bis zur Toilette begleiten und diese dann vor Schlägern bewachen. Die Missionen sind recht abwechslungsreich von "Bring Gegenstand/Person von A nach B" zu "Bewache das Hauptquartier der Nerds" über "Dringe in die Irrenanstalt ein".
Neben diesen Hauptmissionen gibt es noch unzählige Nebenmissionen. So muss man der Küchenchefin ein paar Sachen besorgen, das natürlich unter Zeitdruck oder man geht einen Wettstreit mit einem Mädel ein, wer in einer Lagerhalle mehr Schaden anrichten kann.
Als wäre das schon nicht genug, trifft man auch in der Stadt oder auf dem Schulgelände auf Leute, die kleine Aufgaben erledigt haben wollen. So fragt einer der Sportler, ob man nicht mal 3 Schüler in Schränke sperren kann oder in der Stadt will ein Postbote, das man ein Paket abholt und zu ihm bringt. Für diese Missionen bekommt man meist Geld, das man dann in Kleidung investieren kann oder man geht zum Friseur und lässt sich einen neuen Haarschnitt verpassen. Ihr mögt Tattoos? Tätowieren kann man Jimmy auch noch. 

Aber das ist längst nicht alles, was geboten wird, um den Spieler zu unterhalten. So gibt es noch verschiedene Veranstaltungen wie Dodgeball- und Boxturniere, Fahrrad- oder Go-Kart Rennen. Fahrräder, Go-Karts und Motoroller dienen ebenso wie ein Skateboard als schnelle Fortbewegungsmethode, wobei vor allem das Go-Kart richtig genial ist.
Einige Spielautomaten gibt es auch noch, hier findet man kleine Spiele wie Autorennen oder "Con-Sumo" wo man mit einem Sumo Essen einsammeln und sich vor verdorbenem Essen und feindlichen Sumos in Acht nehmen muss. Wem das immer noch zu wenig ist, investiert einen Dollar und betritt den Vergnügungspark. Hier kann man einige Fahrgeschäfte betreten und sich an typischen Jahrmarktspielen wie dem Schießstand oder "Hau den Lukas"  vergnügen.
Ähnlich wie diese Minispiele läuft auch der eigentliche Schulunterricht ab. Im Englischunterricht kriegt man 5 Buchstaben vorgesetzt und muss daraus innerhalb eines Zeitlimits so viele Wörter wie möglich bilden (Setzt man die Spielsprache auf deutsch, muss man natürlich deutsche Wörter machen – nebenbei gesagt ist die Übersetzung sehr gut gelungen). Der Kunstunterricht ist Qix, mit einem Pinsel muss man ein Bild aufdecken, das Spiel wird wohl jeder kennen. In anderen Unterrichtsstunden wie Chemie und Werkstatt muss man richtige Tasten drücken und im Sportunterricht gibt es Ringen und Dodgeball. Schule schwänzen wird natürlich bestraft, wird man dabei erwischt, wird man in die Schule gezwungen, aber man sollte alle Unterrichtsarten (Die in 5 Stufen unterteilt sind) besuchen, denn für jede bestanden Stufe erhält man einen Bonus. So kann man sich durch den Englischunterricht besser bei der Aufsicht entschuldigen und so Strafen entgehen, durch den Werkstattunterricht erhält man immer bessere Fahrräder und der Sportunterricht bringt Jimmy einige Kampftricks bei und verbessert seine Zielgenauigkeit mit Waffen wie der Steinschleuder.

Hat man die Hauptmission (Die ersten 4 Kapitel gibt es mit passenden Jahreszeiten, sowie Halloween samt Party und Weihnachten, wo man von einen hässlichen Rentierpullover geschenkt bekommt) erledigt, gelangt man in Kapitel 6 in den "Endless Summer" Modus, wo man einfach frei in der Stadt herumstreichen kann und etwaige Aufgaben erledigen oder wie in GTA einfach rumfahren und für etwas sorgen. Ähnlich wie bei GTA wird der Fortschritt mit einer Prozentangabe angezeigt. Für 100% muss man nicht nur alle Missionen und Nebenmissionen erfolgreich abschließen sondern auch Gummibänder finden, kleine Gartenzwerge zerstören, alle Kleidungsgegenstände kaufen und die Schüler für das Jahrbuch fotografieren. Man ist auf jeden Fall sehr lange damit beschäftigt. Für 75% des Spiels habe ich gute 20 Stunden benötigt.

Rockstar hat sich bei diesem Spiel viel Mühe gegeben, das sieht man nicht nur an dem gewaltigen Umfang sondern auch an der Ausarbeitung der Charaktere. Alles ist sehr stark überzogen und wird schon zu einer Satire. So gibt es den Englischlehrer mit Alkoholproblem und den Sportlehrer der auf die Schulmädchen scharf ist und hinter deren Unterwäsche her ist. Die verschiedenen Gruppierungen der Schüler sind auch sehr gelungen karikiert. So sind die Nerds entweder übergewichtig oder dünn, sie mögen Rollenspiele (Grotten und Gremlins) und fangen schnell zu weinen an, wenn man sie schlägt.
Ebenso ist das Schulgelände und die Stadt sehr liebevoll und detailreich ausgestattet. Es gibt viel zu erleben und einige verschrobene Charaktere zu sehen. Es macht schon Spaß, sich einfach irgendwo hinzustellen und zu sehen, was passiert. Schüler kämpfen gegeneinander, was die Präfekte (Die Wachleute der Schule) auf den Plan ruft. In der Stadt wird geklaut und die Polizei taucht auf oder es passieren lustige Unfälle.
Auch kann man sich viele Scherze mit den Waffen (Steinschleuder, Eier, Gummibälle, Juckpulver und anderes steht zur Verfügung) erlauben. So kann man einfach mal einen Haufen Murmel vor die Tür des Schlafgebäudes werfen und dann startet man den Feueralarm, versteckt sich schnell im Mülleimer und sieht zu wie es alle bei der Flucht aufs Maul legt.

Grafisch merkt man, dass die Playstation 2 am Limit agiert. Die Weitsicht ist zwar recht gut, aber weiter entfernte Gebäude wirken sehr unscharf. Leider haben sich auch einige Grafikbugs eingeschlichen und es kann passieren, das wenn man mit einem schnellen Fahrzeug unterwegs ist, die Straße verschwindet weil die Konsole mit dem Nachladen nicht hinter her kommt. Dies tritt allerdings zum Glück recht selten auf. Sehr gelungen sind dafür vor allem die Gebäude mit der Inneneinrichtungen und die Animationen der Figuren.
Rockstaruntypisch gibt es keinen lizenzierten Soundtrack sondern selbstgemachte Musik. Da gibt es einige nette Stücke (Etwa die Musik, die läuft wenn man von den Greasern attackiert wird) aber vor allem das Hautplied, das immer dann läuft, wenn man nur so unterwegs ist, nervt auf Dauer etwas.
Sehr gut gelungen sind dagegen die Soundeffekte und vor allem die Sprachausgabe. Jeder Charakter hat einen eigenen Sprecher und die passen meist sehr gut zur jeweiligen Person.

Müsste man an Canis Canem Edit etwas kritisieren, dann ist es der sehr niedrige  Schwierigkeitsgrad. Die meisten Missionen erledigt man recht locker und vor allem jene mit Zeitlimit sind meist ein Spaziergang. So muss man in einer Mission von der Schule in ein weiter entfernt gelegenes Stadtviertel fahren um dort Hunde oder Obdachlose zu fotografieren (Das ist für den Fotografieunterricht). Diese Mission schaffe ich meist so schnell, dass noch die Hälfte des Zeitlimits übrig bleibt. Wenn man in einer Mission scheitert, dann meist deshalb, weil man von den Präfekten oder Polizei erwischt wird. Ich hätte mir etwas mehr Herausforderung aber schon gewünscht. Auch könnte die Steuerung von Skateboard und Roller etwas unhakeliger sein. Gerade das Skateboard ist kaum zu gebrauchen. Kleinere Fehler haben sich auch in den (zahlreichen) Statistiken eingeschlichen. So kann es passieren, das dort schon mal Sachen stehen wie "Foot Items Thrown: 5 – Food Item Hits 19", was eben so nicht sein sollte. Aber das stört nicht weiter und hat keinen Einfluss auf das Spielgeschehen.

Sei es drum, Canis Canem Edit ist eines der besten Spiele der letzten Zeit. Dem Spieler wird viel geboten und trotz Sandbox Gameplay ist auch die Handlung richtig gut und unterhaltsam. Die verschiedenen Charaktere sind klasse in Szene gesetzt und der Humor ist richtig gut gelungen, ohne zu kindisch oder abartig (Da kann die Schulköchin noch so oft ins Essen rotzen) zu werden. Für mich war es das erste Spiel seit vielen Monaten, das mich mal wieder richtig lange vor dem Fernseher fesseln konnte.

Publisher: Rockstar
Developer: Rockstar
Erscheinungsjahr: 2006
Erschienen für: PS 2
Anzahl Spieler: 1
Schwierigkeitsgrad: Leicht

Bewertung
Grafikwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Gameplaywww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Spielspasswww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Black

First Person Shooter auf Konsolen sind immer so eine Sache. An sich können das ja richtig nette Spiele sein, aber die Steuerung per Gamepad ist einfach grässlich. Gespielt hab ich trotzdem so einige, das fing mit frühen Versuchen wie Corporation oder Terminator 2 Arcade Game auf dem Mega Drive an, ging über Golden Eye und das geniale Perfect Dark weiter. Perfect Dark war ein Spiel, bei dem ich mir wirklich eine PC Konvertierung gewünscht hätte. Solche Spiele sind mit Maus und Tastatur einfach viel besser zu spielen.
Nun sind wir also bei Black. Entwickelt wurde das Spiel von Criterion, die bislang eigentlich nur durch die Burnout Reihe auf sich aufmerksam machten (und seit Criterion zu EA gehört, gab's brav jedes Jahr ein Update…)

Lässt man das Spiel eine Weile im Optionsmenü stehen, folgt eine Art Bildschirmschoner, der direkt klar macht, worum es hier geht: Waffen.
Die Schießprügel stehen eindeutig im Vordergrund, bei keinem Shooter zuvor oder danach wurden Nachladeszenen so gekonnt in Szene gesetzt. Der Hintergrund wird unscharf, der Fokus liegt auf der Waffe und das Nachladen ist schon fast eine Zelebrierung.
Worum geht es? Das ist schwer zu sagen, das ultradünne Handbuch (lässt man Umschlag und Copyright weg, sind es gerade mal 7 Seiten) schweigt sich gekonnt darüber aus. Die Schachtel spricht auch nur davon, dass man die "diejenigen zur Strecke bringen soll, die nicht aufzuhalten sind". Da bot sogar jede A-Team Folge mehr Inhalt.
Das Intro bietet schon mehr. Man spielt Jack Kellar (Jack ist auch so ein Standardname…) und man gehört zur CIA, genauer gesagt ist man ein Black Ops. In Russland gab es einige Probleme. Was genau, wird während der Missionen erzählt, alles findet in einem Flashback statt und man darf diverse Missionen nachspielen. Das ist zumindest halbwegs interessant. Die Zwischensequenzen werden mit einer Mischung aus schnell geschnittener Realszenen und Spielszenen präsentiert und so recht gut in Szene gesetzt.

Vor dem Spielstart darf man noch den Schwierigkeitsgrad wählen. Von Easy bis Black Ops sorgt der nicht nur dafür, dass man auf mehr oder weniger Gegner trifft, sondern man findet auch mehr Medipacks und Munition. Ebenfalls muss man in den höheren Schwierigkeitsgraden nicht nur die Hauptmission erfüllen, sondern auch Nebenaufgaben. Die Hauptaufgabe ist mehr oder weniger einfach das überleben. Nebenaufgaben umfassen das Finden von Waffen oder das "Blackmailing" und finden von Intel. Da das Spiel recht linear ist, hat man aber keine großen Probleme, diese Nebenmissionen zu bewältigen. Meist recht es, ein wenig abseits des Hauptweges zu gehen und schon findet man alles, was man braucht.

Kämpft man sich am Anfang noch durch eine Stadt, samt derer Gebäude, ist man später hauptsächlich in dunklen Wäldern und Höhlen unterwegs und muss sich durch gut bewachte Stützpunkte kämpfen. In einer späteren Mission darf man dann auch beispielsweise einen Bauernhof von bösen Feinden kämpfen. Über Funk wird Verstärkung angekündigt, aber da wir uns in einem FPS befinden, trifft diese natürlich nie ein. Stattdessen rückt der Feind in großer Zahl an und nun heißt es, das Gebiet in bester Rambo Manier zu verteidigen. Schade, dass auch in diesem Spiel mal wieder alle Klischees bestätigt werden. Anfangs hat man tatsächlich ein paar KI Kollegen dabei, später nicht mehr. Gerade bei einer CIA Mission, ist das doch etwas unrealistisch.

Wie eingangs erwähnt, mag ich FPS auf Konsolen wegen der Steuerung nicht wirklich und Black macht da leider keine Ausnahme. Gesteuert wird per linkem Analogstick, mit dem rechten wird das Fadenkreuz bewegt und das digitale Steuerkreuz übernimmt von Waffenwechsel bis Medipack einige Funktionen. Mit R1 wird geschossen. L2 dient zum ducken, L1 ist eine Art Sniperfunktion und mit R2 wird man Granaten. Damit das Gamepad auch wirklich komplett belegt ist, dienen die vier Aktionstasten unterschiedlichen Funktionen wie nachladen oder einem Nahangriff mit der Waffe.

Wo wir schon bei Waffen sind, hier will Black realistisch sein. In klassischen First Person Shootern trägt man meist einen ganzen Sack Waffen mit sich herum, in Black darf man nur eine Pistole und eine weitere Waffe sowie Granaten dabei haben. An der Auswahl wurde nicht gespart: Glock 19, Desert Eagle, MP5, MAC-10, AK-47, FN P90, Remington 870 oder RPG-7 finden sich hier wieder. Wobei gerade die MGs erstaunlich effektlos sind. Man muss fast ein halbes Magazin der AK-47 in einen Gegner feuern, bis dieser sich endlich mal dazu entschließt tot umzufallen. Zum Glück gibt es gerade bei den Stützpunkten viele Hilfsmittel wie Öltanks oder Laster, die man durch Beschuss zur Explosion überreden kann. Stehen Gegner in der Nähe sind sie schon bald Geschichte. Viele weitere Gegenstände wie Bäume und Holzkisten können zerstört werden. Da man Gebäude nicht durch die Tür betreten kann (warum auch immer…) muss man auch hier mit Granaten oder Explosionen für Löcher im Mauerwerk sorgen.

Die Missionen sind absolut linear, die Missionen gar nicht zu verfehlen, aber trotzdem macht dass ganze Spaß, wenn man sich an die Steuerung gewöhnt hat. Die KI der Gegner ist insgesamt recht gut. Sie laufen vor Granaten davon, suchen Deckung und sind recht treffsicher, was das Spiel schon nicht so ganz einfach macht. Diese Herausforderung ist allerdings auch vonnöten, denn Black ist sehr schnell durchgespielt. Insgesamt bietet es gerade mal 8 Missionen und man ist in unter 10 Stunden durch das Spiel. Leider gibt es danach keinen wirklichen Grund, das Spiel noch mal zu starten. Auch auf einen Onlinemodus wurde verzichtet und so ist das Ganze eine eher kurze Angelegenheit.

Wo wir schon bei der Kritik sind, muss auch das Speichersystem erwähnt werden. Man selbst darf nicht speichern, stattdessen wird nach jeder Mission gespeichert und es gibt Quicksaves nach bestimmten Checkpoints, wobei diese verschwinden sobald man die Playstation ausschaltet. Ist man also z.B. beim 3. Checkpoint der 3. Mission und muss das Spiel beenden, darf man beim nächsten Mal die komplette 3. Mission von Beginn an starten. Eine elegantere Lösung wäre hier wirklich angebracht gewesen, denn so toll sind die Level auch wieder nicht designed, dass man sie öfter spielen will.

Alles vermeidbare Fehler, die aber direkt zeigen, dass der Publisher EA heißt. Man bekommt während dem Spiel ständig den Eindruck, EA hätte Criterion gezwungen, das Spiel zu einem bestimmten Termin zu veröffentlichen.
Das zeigt sich vor allem auch an einigen Bugs. Waffen können durch eine Wand aufgenommen werden, kleinere Grafikfehler gibt es und ab und an bleibt man auch mal stecken. Passiert ist mir dies, vor allem vor Mauern bzw. an den Sandsäcken die vor kleinen Stützpunkten aufgetürmt sind. Man bleibt hängen und da man nicht springen kann, kommt man nicht mehr frei.

Grafisch passt dagegen alles. Die Level sind schön abwechslungsreich designed, der Wald sieht nach Wald aus und die Stadt nach Stadt. Auch die Effekte sind gut in Szene gesetzt, vor allem die Explosionen sehen toll aus. Wie eingangs erwähnt, wurde aber eben der Hauptfokus auf die Waffen gelegt und die sehen einfach phänomenal aus.
Zum Glück klingen sie auch verdammt gut. Die AK rattert recht böse klingend aus den Boxen. Glücklich ist der Spieler, der mehr als nur die Lautsprecher des Fernsehers zur Verfügung hat, denn Black bietet einfach geniale Soundeffekte und recht gute Sprachausgabe.

Black hätte ein tolles Spiel werden können. Etwas mehr Entwicklungszeit und vielleicht auch mehr Erfahrung in dem Genre hätte Criterion gut getan, um all die Bugs und Ungereimtheiten auszubessern. So ist Black aber ein sehr kurzes Spiel, das vor allem mit dem Speichersystem nervt und allenfalls für Genrefreunde noch einen Blick wert ist. Alle anderen haben hoffentlich einen PC und können dort richtige First Person Shooter (samt Multi Player) genießen.

Publisher: Electronic Arts
Developer: Criterion
Erscheinungsjahr: 2006
Erschienen für: PS2, Xbox
Anzahl Spieler: 1
Schwierigkeitsgrad: Wählbar

Bewertung
Grafikwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Gameplaywww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
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